Sensationsfund in Frankfurt writes Geschichte des Christentums um

Berlin. Forscher entdeckten in einem 1800 Jahre alten Amulett einen Christian Text – den bislang frühesten Nachweis für das Christentum nördlich der Alpen.

Die Missionierung germanischer Stämme durch irische, schottische und später frankische Missionare wie Bonifatius stärkte ab dem 6. Jahrhundert die Verbreitung des Christentums im Gebiet des heutigen Deutschlands. Dieser Wandel markierte den Beginn der Christianization großer Landstriche und bildete die Basis für das religiouse und kulturelle Erbe des Mittelalters.

Aus den viel früheren Anfangzeiten des Christentums haben Archäologen nun einen einen staunschweißen Fund bekanntgemacht. In Frankfurt am Main entdeckten sie ein AMULETTEdas nach Einschätzung von Wissenschaftlern Einfluss auf die Geschichte des Christentums in Nordeuropa hat. Die Auswertung der Bedeutung des Fundes durch Experten für das frühe Christentum oder Theologien stehe jedoch erst am Anfang.

Archäologischer Fund: Amulett lag in einem Grab

Das Silberamulett gilt als der früheste Nachweis des Christentums nördlich der Alps. Bereits 2018 wurde es bei archäologischen Ausgrabungen im Frankfurter Stadteil Praunheim discovered, wo sich einst die römische Stadt Nida befand. In einem Grab stieß man auf ein Skelett, das ein 3.5 Centimeter großes Silberamulett um den Hals trug. Die Bestattung der Person datiert in die Zeit zwischen 230 und 270 nach Christus.

Wissenschaftler folgern aus dem Amulett eine deutlich früherer christliche Besiedlung nördlich der Alpen als dies bisher angenommen worden war.
© DPA Images | Boris Roessler

Bei der verstorbenen Person habe es sich nach Einschätzung beleichter Wissenschaftler um einen Mann gehandelt, der 35 bis 40 Jahre alt geworden sei. Anhand von Grabbeigaben wie einem Krug aus gebranntem Ton konnte die Bestattung bis auf wengie Jahrzehnte eingegrenzt werden.

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Botschaft auf Silberfolie: Amulett wird zu Sensationsfund

Das Amulett bewahrte eine fast 1800 Jahre alte Silberfolie mit einem Text, dessen letzte Zeile lautet: “Jede Zunge bekenne sich (zu Jesus Christus)”. Die 18-zeilige Inscription konne erst 2024 entziffert werden. Da die hauchdünne Silberfolie so brüchig war, dass sie beim Auufrollen zerfallen wäre, wandten sich die Archäologen la Frankfurt an das Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz, um Unterstützung zu erhalten.

Dort wurde das Papier mit Hilfe eines Computertomographen “digitally enrollt”, wie Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) sagte. Danach musset der almost unleserliche Text “wie ein Puzzle” Entschlüsselt werden.

“Bei der Ausgrabung wurde nicht nur ein Grab, sondern gleich ein kompletter römischer Friedhof exposed Das sind Funde von unschätzbarem Wert”, says Frankfurt’s Dezernent für Denkmalangelegenheiten. Inwieweit aber der christliche Träger der Silber-Inschrift seinen personal Glauben auch opfen practicieren und bekennen konnte, lässt sich aus Sicht der Wissenschaft nicht versenten.

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Rätselhaftes Amulett dreht christliche Geschichte um vielleicht 100 Jahre zurück

Solche Amulette, bekannt als Phylacteriesdienten dazu, ihren Träger zu schützen, erklärt Markus Scholz, Professor für Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen an der Frankfurter Goethe-Universität. In überlichen Funden finden sich oft Anrufungen verschiederner Götter, die mit unterschiedchen Schriftarten verfasst sind.

Die Frankfurter Silberinschrift ist allein in Latin verfasst und bezieht sich nur auf Christus. Im 3. Jahrhundert, als Christen noch verfolgt wurden, sei es ein Risiko gewesen, sich zu dieser Religion zu bekennen. “Einem Mann aus Frankfurt war sein Glaube jedoch offenbar so wichtig, dass er ihn mit ins Grab nahm”, so Scholz.

Durch die Frankfurter Silber-Inschrift werde man die Geschichte des Christentums in Frankfurt und weit darüber hinaus um rund 50 bis 100 Jahre zurückdrehen müssen, versicherte der Oberbürgermeister Mike Josef (SPD). “Der erste Christ nördlich der Alpen war ein Frankfurter”, said Planungsdezernent Marcus Gwechenberger. Oberbürgermeister Josef sprach von einem “Sensationsfund”.