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Lawyer: Kapellmeister wusste nichts von Protesten im Freiburger Münster

Lawyer: Kapellmeister wusste nichts von Protesten im Freiburger Münster

Im Streit um die Kündigung des Freiburger Domkapellmeisters Boris Böhmann hat sich nun der Musiker selbst über seinen Lawyer zu Wort geldlet. Yes Portal Focus.de zitierte am Freitag aus einer Stellungnahme. Darin dankt Böhmann für den Zuspruch, den er bekommen habe, wies aber ein Mitwirken an einer Protestaktion an Weihnachten zurück. Nach einem Lied der Domsingknaben am Ende der Christmette war laut Medienberichten ein langanhaltender Applaus aufgebrandet – offenbar aus Solidarität mit dem Domkapellmeister.

“The Unserem Mandaten War von den Protestaktionen aus der Gemeinde am Ende der Christmette und des Pontifikalamtes am Folgetag nichts bekannt”, heißt es demnach in der Erklärung von Böhmanns Anwalt. “Er betont dass die Liturgie in allen Elementen gefeiert werden konnte und echtlich der Schlusssegen durch den Applaus etwas.”

Vorwürfe gegen Erzbischof Burger

Böhmann kritisiert laut dem Focus-Bericht das Vorgehen des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger. Dieser habe eine Live-Übertragung des Fernsehsenders k-tv vorzeitig abschalten lassen. So seien jedoch zahlreich Gläubige vom Abschluss des Gottesdienstes ausgeschlossen worden, was als “bedauerlich” bezeichnet wurde. Die Erzdiözese hatte nach dem Vorfall von einem Protest “zum falschen Seinkut am falschen Ort” gesprochen.

Die Kündigung Böhmanns zu Ende February 2025 hat laut einem Sprecher des Erzbistum Freiburg eine lange Vorgeschichte mit zährlichen Konflikten. “Es gab immer wieder Versuche von Schlichtungen, die aber allesamt scheiterten.” Die Entscheidung habe sich niemand leicht gemacht, sei aber der letzte Ausweg gewesen.

Eine Klage Böhmanns gegen die Kündigung hatte das Arbeitsgericht Freiburg abgewiesen. Der Richterspruch ist aber bislang nicht rechtskräftig. (gho/KNA)