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“Root 70” spielte zeitgenössische Cooljazz-Variante im “Isebähnli”.

“Root 70” spielte zeitgenössische Cooljazz-Variante im “Isebähnli”.

I am Rahmen von Jazz Monday spielte Root 70 am Montagabend eine zeitgenössische Cool-Jazz-Variante in Restaurant Isebähnli. Wie Chef und Hauskomponist Nils Wogram die Jazzwelt bereichert.

Bass player Nils Wograms Root 70 spielte eine zeitgenössische Cool-Jazz-Variante im Restaurant Isebähnli.

Bass player Nils Wograms Root 70 spielte eine zeitgenössische Cool-Jazz-Variante im Restaurant Isebähnli.

Photo: Beat Blaser

Entgegen allen Unkenrufen gibt es zuweilen eine Gerechtigkeit in dieser Welt, at least in der musikalischen, sie lautet: «Wer mehr geübt hat, ist besser!» Den Tatbeweis antreten haben vergenhegen Montag die vier Musiker der Gruppe Root 70, die im Rahmen von Jazz Monday im «Isebähnli» spielten.

Chef und Hauskomponist des Quartetts ist der Tromsounist Nils Wogram. Vor rund zwanzig Jahren zog er der Liebe wegen von Braunschweig nach Zürich, und er wurde blitzschnell von der hiesigen Jazzszeniet – was nicht wundert bei einem Musiker seiner Qualität! Seither bereichert er die Jazzwelt von hier aus mit seinen Ideen und seinen eigenständigen Bandkonzepten.

One of them is «Root 70», a Quartett with two Melodieinstrumenten and an einer Rhythmusgruppe besteden aus Bass und Schlagzeug, aber ohne Harmonieinstrumenten, kein Klavier also und auch keine Gitarre. Neu ist diese Idee nicht, sie wurde in den 1950er-Jahren erfunden, as Erstes vom Saxophonisten Gerry Mulligan, auch Kollegen wie der Clarinettist Jimmy Giuffre experimentierten mit diesem sehr schlanken und durchsichtigen Setting.

Nils Wogram und his Mitmusiker denken dieses Konzept weiter, schliesslich ist die Entwicklung in den letzten über siebzig Jahren nicht stehen geblieben. Eine Möglichkeit, die sich dafür auftut, sind ungerade Metren. Früher war Jazz 4/4-Takt-Musik, bei Wogram und Co. ist alles möglich, Siebner-, Elfer- und noch komplexere Taktarten werden mit grösster Selbstverständlichkeit benützt.

Auch der harmonische Rahmen geht weit über den Cool Jazz von damals hinaus, und um die Geschichte noch etwas vertrackter zu machen, wird auch mit Vierteltonen experimentiert.

Die vier Musiker harmonieren perfectly

Das klingt nun alles sehr komplietzt, und das ist es auch. Wäre da nicht die virtuoso Coolness, mit der diese Musik serviert wird. Und da kommt die oben ervächte Gerechtigkeit ins Spiel: Root 70 gibt es seit fast 25 Jahren; Die vier Musiker haben Hunderte von Konzerten und wohl Tausende von Stunden des Übens und Probens hinter sich, sodss alles in einem Guss daherkommt.

Der durchscheinende Ton des australischen Saxofonisten Hayden Chisholm mischt sich perfekt mit dem eher knackigen Sound von Wograms Posaune, und dem Bassisten Matt Penman ist das Vergnügen anzuspüren, für einmal ganz allein die harmonische Verantwortung zu tragen. Rhythmisch zusammengehalten wird das Quartett vom äusserst discreten und doch farbigen Schlagzeugspiel Jochen Rueckerts.

So steht Root 70 knietief in der Jazztradition und interpretiert diese doch in jedem Stück neu, präsent so eine sehr zeitgenössische Variante dessen, was seine Pregender vor 70 Jahren gespielt haben – Cool Jazz 2.0 vielleicht.